Sanierungssystem für die Stutzensanierung
Sanierungssystem EL400drive
Seit mehr als 30 Jahren kommt das Stutzenverpress-System „EL“ von Streicher bei der Seiteneinlaufsanierung zum Einsatz. Als Verpressmaterial dient Mörtel. Das System wurde 2024 zum Vorteil von Anwendern überarbeitet. Die größte Erneuerung ist, wie der Name „drive“ schon andeutet, die Integration eines leistungsstarken Fahrantriebs, wodurch der Sanierungsroboter nicht mehr mühsam an die Schadstelle gezogen werden muss. Die bisherigen Kameras wurden im Zuge der Überarbeitung durch hochauflösende HD-Kameras ersetzt.
Produktbeschreibung – Funktionen und Vorteile
Der "Stutzensanierer EL" war das erste Produkt, mit dem Streicher Kanalsysteme Anfang der 1990er Jahre in die Kanalsanierungsbranche einstieg. Seitdem hat sich die Maschine als zuverlässiges Werkzeug für die grabenlose, effiziente und fachgerechte Sanierung von Seiteneinläufen etabliert. Kürzlich wurde das System erheblich weiterentwickelt und ist nun selbstfahrend, was die Effizienz und Flexibilität für Anwender deutlich erhöht. Der EL400drive ist nicht nur eigenständig angetrieben, sondern mit einem um 180° drehbaren Sanierungsschild ausgestattet, wodurch sich auch horizontale Einläufe sanieren lassen. Zudem sind durch die 70 m lange Versorgungsleitung auch weit entfernte Stellen erreichbar und es können im Hauptkanal gleich mehrere Einläufe folgend verpresst werden.
An der Schadstelle angekommen, presst sich das Sanierungsschild mit über 1.200 kg an die Rohrwand der Hauptleitung an. Anschließend wird über die integrierte Winde eine Dichtblase in den Seiteneinlauf ausgerollt und aufgeblasen, um den Zulauf abzudichten. Bei der Sanierung mit Mörtel führt ein bis zu 75 m langer Mörtelschlauch vom Sanierungsfahrzeug zum Roboter. Über diesen Schlauch wird die Schalung anschließend mit Wasser gereinigt und geprüft, ob das Sanierungsschild sauber an der Rohrwand anliegt und vollständig abdichtet.
Eine weitere Besonderheit ist die Unabhängigkeit zwischen „Mörtel anmischen“ und „Mörtel pumpen“: Über eine festinstallierte Mischeinheit im Sanierungsfahrzeug wird der Injektionsmörtel angerührt und durch einen Hubmechanismus in einen Trichtermischer mit angeschlossener Mörtelpumpe entleert. Von dort aus wird der Mörtel zum Roboter gepumpt und in die Schalung eingespritzt. Der Vorteil dieses separaten Verfahrens liegt darin, dass gleichzeitig neuer Mörtel angerührt werden kann, während der vorhandene Mörtel noch gepumpt wird. Ein Druckschalter informiert, wann die Schalung vollständig gefüllt ist. Nach einer kurzen Wartezeit wird der Mörtelschlauch abgekuppelt, zurückgezogen und gereinigt.
Zur Überwachung des Prozesses und zur genauen Positionierung des Roboters sind zwei hochauflösende Kameras installiert, eine elektrisch schwenkbare Kamera an der Vorderseite und eine starre Kamera an der Rückseite des Roboters. Über die Schwenkkamera lässt sich nicht nur der Sanierungsprozess optimal verfolgen, sondern sie bietet sowohl die Möglichkeit von unten direkt in den Einlauf als auch in Fahrtrichtung an die nächste Schadstelle zu sehen. Dies ist oftmals als Nachweis für die erfolgreiche Sanierung erforderlich.
Angaben zum Verpressmaterial
Voraussetzung für dieses Verfahren ist die gründliche Vorbereitung mittels Fräsroboter, einhergehend mit der Entfernung der abgelösten Stoffe, um einen tragfähigen Untergrund bzw. ein tragfähiges Substrat zur Haftung des Mörtels zu erhalten. Ziel ist, ein nachträgliches Ablösen (z.B. durch Hochdruckspülungen) zu verhindern. Für die mechanische Reinigung hat Streicher mit den EF- und HF-Serien die passenden Produkte im Portfolio. Die Injektion mit Mörtel ermöglicht eine kontinuierliche und unbegrenzte Nachfüllung des Materials, was einen erheblichen Vorteil zu vergleichbaren Verfahren darstellt. Das empfohlene mineralische Verpressmaterial ist ein zementgebundener, kunststoffvergüteter Einkomponenten-Injektionsmörtel. Wir empfehlen das Material von Th. Scholten GmbH & Co. KG, die die Anforderungen hinsichtlich XA3 nach der DIN 206-1 erfüllt. Scholten hat bei der Entwicklung größten Wert auf eine schnelle Ausschalungszeit gelegt, um praxisnah eine zügige Wiederinbetriebnahme der Bauwerke zu realisieren. Üblicherweise kann 30 Minuten nach Pumpbeginn die Schalung/ das Schild bereits wieder entfernt werden. Dies ist ein weiterer großer Vorteil für wirtschaftliches Arbeiten und einen zügigen Baufortschritt. Der feinkörnige Mörtel, der nur mit Wasser angemischt wird, gewährleistet eine sehr gute Pumpbarkeit und dringt tief in kleine Risse und Hohlräume ein, was zu einem formschlüssigen, dauerhaften Verbund und zu einer optimalen Abdichtung sowie zu einem langlebigen, schrumpffreien Ergebnis führt. Auch die Verfüllung größerer Hohlräume ist problemlos sogar unter Wasser möglich. Im Endergebnis ist eine Wasserundurchlässigkeit nach DIN EN 12390-8 gegeben und die sanierten Bereiche sind abdichtend, selbst gegen drückendes Grundwasser.
Möglichkeit der Umrüstung bestehender EL-Anlagen
Der EL400drive wird, wie alle Streicherprodukte, kontinuierlich mit Luft innenbedruckt um ihn vor eindringendem Wasser zu schützen. Dank verschiedener Blasengrößen und -Formen können auch weiter zurückliegende Schadstellen effektiv abgedichtet werden.
Wir setzen auf Kundenzufriedenheit und ermöglichen die Umrüstung aller bestehenden EL-Anlagen auf das neue EL400drive System. Darüber hinaus sind die bisherigen Sanierungsschilde und Verspannblasen kompatibel, was die Investitionskosten für ein Upgrade nochmals deutlich reduziert.
| Rohrdimensionen | Kreisprofil Hauptkanal: DN 250-600 / Hausanschluss: DN 70-200 |
| Gewicht | 100 kg |
| Fahrantrieb | elektrisch |
| Schwenkantrieb | elektrisch |
| Anpresskraft | 1.200 kg |
| Länge Versorgungsleitung | 75 m |
Zubehör
Sanierungsblasen für die Einlaufsanierung
Verschiedene Blasengrößen und -formen ermöglichen die Abdichtung verschiedenster Sanierungsaufgaben.
Auspress- und Mischeinheit AP4
Vollautomatische Auspress- und Mischeinheit von bis zu vier Beuteln Harz und Härter
- Elektrisch angetrieben über 230 Volt Wechseltrom
- Bessere Dosierbarkeit im Vergleich zu pneumatischen
- Auspress- und Mischeinheiten (kein Nachtropfen)
- Geringe Kosten für Zwangsmischer
- Wesentlich kleiner als vergleichbare pneumatische
- Auspress- und Mischeinheiten
- Abmessungen: (B x H x T) 305 x 1120 x 240 mm
- Federunterstützte Deckeleinheit für einfacheres
- austauschen der Schlauchbeutel
- Sehr hohe Auspresskräfte
- 4 Schlauchbeutel mit bis zu 700 ml Inhalt